Der Kultur- und Medienbereich ist wie andere Bereiche des Arbeitslebens stark durch Ungleichheit der Geschlechter geprägt. Für die Planung europäisch geförderter Projekte im Kulturbereich empfehlen wir, den Genderaspekt bereits in der Projektentwicklung zu implementieren und damit ein wichtiges Querschnittsziel zu besetzen. Seit dem Frühjahr 2016 liegt mit der Veröffentlichung „Frauen in Kultur und Medien – Ein Überblick über aktuelle Tendenzen, Entwicklungen und Lösungsvorschläge“ des Deutschen Kulturrats eine Referenzstudie vor, die auf fast 500 Seiten verlässliche Zahlen und Fakten bietet, um innovative Frauenprojekte im Kunst- und Medienbereich zu initiieren. So verdienen weibliche Selbstständige im Bereich Bildende Kunst im Durchschnitt 27 % weniger als ihre männlichen Kollegen. Der Anteil von Frauen in der Leitung von Kunstmuseen beträgt 34 % , obwohl 81 % der Studierenden im Bereich Kunstwissenschaft weiblich sind. Die Studie ist über den Deutschen Kulturrat zu beziehen.
Inhaltsverzeichnis und Blick ins Buch
Die Projektdatenbanken zu den Brüsseler Förderprogrammen Creative Europe, Erasmus+ und Europa für Bürgerinnen und Bürger ermöglichen die Schlagwortrecherche nach Gleichstellungs und Genderaspekten. Hier finden sich vereinzelt Projekte zur Anregung und Ideenfindung, aber auch noch große Lücken in der Gleichstellungsthematik. Im Rahmen des Erasmus+ Projektes „Multi-sided -Vielfalt in der Erwachsenenbildung“ setzt sich die EU-Fundraising Association seit 2015 mit Fragen des Diversity Managements und Gleichstellung in der Erwachsenenbildung auseinander. Unter anderem konnte die Weiterbildung „Gender Mainstreaming in Education and Training“ ausgerichtet von Centro italiano per l’aprendimento permanente (CIAPE), besucht werden. Als Leiterin der Fachgruppe Fördermittel für Kunst und Kultur hat für uns Projektteilnehmerin Sabina Scheliga die Studie des Deutschen Kulturrats recherchiert und eine Führung durch die Ausstellung zu der Fotomonteurin und Malerin ALICE LEX-NERLINGER (1893-1975) im Verborgenen Museum Berlin organisiert.
Impressionen des Museumsbesuches