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Workshops

Workshop 1: „Armutsbekämpfung und Integration mit Hilfe des Europäischen Sozialfonds“
Uwe Gerwin (Stadt Gelsenkirchen Vorstandsbereich Arbeit und Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz)

Uwe Gerwin

Uwe Gerwin (Stadt Gelsenkirchen Vorstandsbereich Arbeit und Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz)

Im Fokus des Workshops stand die seit 2013 im Rahmen der EU-Osterweiterung wachsende Zuwanderung in Deutschland aus sudosteuropäischen Staaten. Die daraus resultierende Herausforderung: die Integration der Zuwanderer in die Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt sowie die Wahrung des sozialen Friedens.
Am Beispiel der Stadt Gelsenkirchen wurden Chancen für die alternde städtische Gesellschaft diskutiert und konkrete Problemzonen und Baustellen im alltäglichen Integrationsprozess geschildert. Der Referent stellte darüber hinaus ein vorbildhaftes gesamtstädtisches Handlungskonzept vor, das dank der europäischen Förderung durch den ESF-Fonds einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Bildungs- und Sprachdefizite bei zugewanderten Erwachsenen und Kindern geleistet hat – und somit kriminellen Strukturen in der Stadt und sozialen Verwerfungen entgegenwirken konnte.

Präsentation

Workshop 2: „Inside ESF. Erste Erfahrungen mit den Programmen des ESF-Bundes“
Andreas Bartels (EU-Referent des Bundesverbandes der Arbeiterwohlfahrt und Mitglied im ESF-Bundesbegleitausschuss)

Die Ziele des ESF-Bundes sind in die Europa 2020-Strategie eingebettet, welche ein intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum für Europa verfolgt.
Beispielhaft wurden die „ESF-Integrationsrichtlinie Bund“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) mit den folgenden Förderschwerpunkten vorgestellt: „Integration statt Ausgrenzung“, „Integration durch Austausch“, „Integration von Asylbewerbern und Flüchtlingen“ sowie das Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) „Digitale Medien in der beruflichen Bildung“. Der Einsatz digitaler Medien in Form von Modellprojekten soll strukturelle Veränderungen in der beruflichen Bildung anstoßen und zu ihrer Qualitätssicherung/-verbesserung beitragen.
Das operationelle Programm des ESF-Bundes konzentriert sich in den Zielgruppen auf Jugendliche, Langzeitarbeitslose, Personen mit Migrationshintergrund, Existenzgründer und Unternehmen (KMU). Im Fokus stehen: Förderung der Beschäftigung und Mobilität der Arbeitskräfte und der sozialen Inklusion, Bekämpfung der Armut sowie Bildungsinvestitionen.

Präsentation
Workshop 3: „Europäische Bildungsprojekte – Wo setzt Europa thematische Schwerpunkte in Erasmus+?“
Ulrike Engels (Nationale Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung NA beim BIBB)

Ulrike Engels1

Ulrike Engels (Nationale Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NA-BIBB))

Im Workshop wurden die Prioritäten im Rahmenprogramm Erasmus+, Leitaktion 2 (Strategische Partnerschaften) beleuchtet und ein Überblick über die Erfahrungen des Antragsjahres 2014 gegeben. Unter anderem wurden die Anzahl der eingereichten Anträge, die Anzahl der für förderfähig befundenen Anträge sowie die Themen der bewilligten Anträge des Jahres 2014 transparent gemacht.
Als Themen von hohem nationalem Interesse wurden u.a. das Work Based Learning, IKT und Themen Digitaler Bildung, Professionalisierung von Bildungspersonal und die Anerkennung des non-formalen Lernens spezifiziert.
Weiterhin wurde das Netzwerk NetWBL vorgestellt, ein Projekt von 29 Nationalen Agenturen in Europa unter der Leitung der NA beim BIBB zum Work Based Learning. NetWBL, gefördert von der Europäischen Kommission (GD Bildung und Kultur), stärkt und fördert Elemente des arbeitsplatzbasierten Lernens.

Präsentation Erasmus+
Präsentation NetWBL
Workshop 4: „Akteure, Themen und Möglichkeiten des Europäischen Fonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)“
Stefan Kämper (Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS) in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung)

Stefan Kämper 3

Stefan Kämper (Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS))

Eine Neuheit für die EU-Förderperiode 2014-2020 ist die von der Kommission entwickelte „Europäische Innovationspartnerschaft“, deren Ziel es ist, den Innovationstransfer in die Land- und Ernährungswirtschaft zu verbessern und auszubauen.
Im Workshop wurde sowohl auf die sechs Prioritäten des ELER eingegangen als auch auf die Programme der verschiedenen Bundesländer. Anschließend ging es um die zentralen Aspekte, inhaltlichen Herausforderungen und die Funktionsweise des Förderansatzes LEADER (Liaison Entre Actions de Développement de l’Économie Rurale) sowie um die Verteilung der Mittel in Deutschland.
Abschließend wurde eine wichtige Neuerung vorgestellt: die Multifondsfinanzierung, welche schon von einigen Bundesländern genutzt wird: Der Multifondsansatz bietet die Möglichkeit den ELER mit dem ESF oder EFRE zu kombinieren, um eine Projektfinanzierung aus mehreren Fonds zusammenzustellen.

Präsentation

Workshop 5: „Inklusion in der europäischen Förderlandschaft“
Anke Böckenhoff (Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V.)
Stefan Schenck (Spendenberatung SCHENcK)

Vorgestellt wurden zwei Strategien, die das Thema Inklusion in der EU maßgeblich mitbestimmen: 1. die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-CRPD), welche die EU-Mitgliedsstaaten, aber auch die EU unterzeichnet haben – im März 2015 wird ein Bericht für Deutschland erwartet – und 2. die „Europäische Strategie zugunsten von Menschen mit Behinderungen 2010-2020: Erneuertes Engagement für ein barrierefreies Europa“.
Relevante Akteure im Bereich der Inklusion sind z.B. die Europäische Kommission, Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration, die Disability Intergroup des Europäischen Parlamentes, das European Network on Independent Living (ENIL) und das Europäische Netzwerk von Sozialamtsleitern (ESN).
Allerdings gibt es derzeit kein zentrales Förderprogramm „Inklusion“ in Europa. Das Thema wird als Querschnittsthema betrachtet. Im Workshop wurden daher verschiedene Beispielprojekte vorgestellt, welche das Thema Inklusion erfolgreich in eine europäische Antragstellung z.B. in Erasmus+ oder im Programm Europa für Bürgerinnen und Bürger integriert haben.

Präsentation Inklusion
Präsentation Praxisbeispiele
Workshop 6: „EU External Aid – Funds, Administration, Priorities and Projects 2014-2020”
Pierre-Étienne Métais (emcra – Europa aktiv nutzen)

Pierre-Etienne Metais

Pierre-Étienne Métais (emcra – Europa aktiv nutzen)

Der Workshop widmete sich den Förderinstrumenten, welche eine Projektzusammenarbeit mit Ländern außerhalb der EU ermöglichen. Es wurde ein Überblick über die europäischen Förderprogramme der Außenhilfe gegeben. Einzelne Programme ermöglichen eine weltweite Zusammenarbeit, während weitere Programme einen regionalen Fokus auf eine spezifische Ländergruppe z.B. die EU-Beitrittskandidaten oder die Gruppe der afrikanischen, karibischen und pazifischen Staaten (Groupe des États d’Afrique, des Caraïbes et du Pacifique: Pays ACP) legen.
Förderberechtigte, Prioritäten, die Form der Ausschreibungen und die Anforderungen an die Antragsteller wurden anhand ausgewählter Programme diskutiert. Es wurde deutlich, dass die EU- Außenhilfe mit ihren einzelnen Förderinstrumenten ein sehr breites Spektrum an inhaltlichen Themen wie z.B. Menschenrechte, Stärkung der Zivilgesellschaft, Nachhaltige Entwicklung, Infrastrukturentwicklung, Handel, Energie oder Erziehung und Bildung abdecken kann.

Präsentation

Workshop 7: „Neuerungen bei der Abrechnung des ESF: Bund-Ländervergleich am Beispiel NRW“
Thomas Sandvoß (Bundesverwaltungsamt)
Jan Riener (Finanzministerium des Landes Nordrhein-Westfalen)

Themen des Workshops waren: die Veränderungen bei der Abrechnung von ESF-Fördermitteln und die Kontrollmechanismen für ein erfolgreiches Projektmonitoring für die Förderperiode 2014–2020. Für Bund- und Länderebene wurden Vereinfachungen der Abrechnung, Kontrolle, Monitoring und Betrugsbekämpfung vorgestellt.
Fördersummen werden nun verstärkt auf der Basis von standardisierten Einheitskosten und Pauschalfinanzierungen gewährt. In Zuge dessen werden die Belegpflichten für Ausgaben vereinfacht und es kann in allen Prozessen ein stärkerer Fokus auf den Zuwendungszweck und die Ergebnisse gelegt werden. Gute Projekte gelten als förderfähig, wenn eine stimmige Meilensteinplanung vorhanden ist und Soll-Ist-Vergleiche integriert sind.
Die ESF-Verordnung weitet die bisherigen Datenerhebungspflichten aus. Als Neuerung ist daher eine umfangreiche Erhebung von Teilnehmerdaten durch den Begünstigten erforderlich.
Im Bereich Betrugsbekämpfung werden zusätzliche Kontrollen eingeführt und Förderprogramme sowie Anträge auf Betrugsrisiken analysiert. Es wurde nahegelegt, mögliche Risiken durch gut ausgeprägte organisatorische Strukturen mit mehrfachen Prüfungsschleifen zu minimieren (bspw. durch das 4-Augen-Prinzip).

Präsentation

Workshop 8: „Nachhaltige Stadtentwicklung mit ESF und EFRE“
André Müller (Europareferat des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR))

Im Workshop wurde auf folgende Faktoren bei der Ausgangsanalyse in Städten und Stadtquartieren hingewiesen: Innerstädtische Disparitäten, Migration, Integration und Inklusion. Grundlage hierfür ist die LEIPZIG CHARTA zur nachhaltigen europäischen Stadt (2007).
Die Rahmenbedingungen der EU Strukturfonds 2014-2020 setzen voraus, dass mindestens 5% der Gelder für Projekte der nachhaltigen (integrierten) Stadtentwicklung ausgegeben werden.
Beispiel: Operationelles Programm NRW EFRE als Beispiel für Multi-Ressortprogramm unter der Beteiligung von acht Landesministerien, Fazit für NRW: Kommunen werden in die Umsetzung stark eingebunden. Als Beispiel wurde u.a. das Projekt „Ostbahnhof / Juniorbahnhof Dannenberg“ vorgestellt. Ziel des Projekts ist, das Bahnhofsgebäude als Eingangstor zur Stadt zu erhalten. Der Juniorbahnhof soll die Funktion einer Jugendwerkstatt (Sozialraum) erfüllen.
Auf folgendes neues Programm wurde im Workshop hingewiesen: „Urbact III 2014-2020“: Kapazitätsaufbau in Städten bei Engpässen in der Stadtentwicklung, v.a. Erfahrungsaustausch zu Strategien der nachhaltigen Stadtentwicklung.

Präsentation

Workshop 9: „Chancen für Unternehmen im Rahmen von Horizont 2020 – Das KMU-Instrument“
Dr. Bernd Reichert (Exekutivagentur für kleine und mittlere Unternehmen der EU Kommission – EASME))

Im Workshop wurden die Fördermöglichkeiten für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Rahmen von Horizont 2020 präsentiert. Ein klarer Focus lag auf dem KMU-Instrument, andere Mechanismen und Förderformen wurden zum Vergleich gegenübergestellt. Die Ergebnisse der ersten Ausschreibungsrunden im KMU-Instrument wurden präsentiert und ausgewertet.
Das KMU-Instrument fördert in erster Linie Firmen, nicht Projekte. Projekte müssen in eine kohärente Entwicklungsstrategie des Unternehmens eingebettet werden, das Wachstumspotential des Unternehmens muss sichtbar sein.
Durch das KMU-Instrument sollen die besten und innovativsten KMU europaweit gefördert werden; Ziel ist es die europäische „Champions League“ der innovativen KMU zu entwickeln und gezielt zu unterstützen.
Das Instrument trägt vorrangig dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen KMU zu stärken.

Präsentation

Workshop 10: „ELER sozial – demografischer Wandel und soziale Daseinsvorsorge im ländlichen Raum“
Dr. Hartmut Berndt (Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft der Leader-Aktionsgruppen Deutschlands (BAG LAG))

Dr. Hartmut Berndt

Dr. Hartmut Berndt (Bundesarbeitsgemeinschaft der LEADER Aktionsgruppen Deutschlands (BAG LAG))

Der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) unterstützt eine nachhaltige Entwicklung der Land- und Forstwirtschaft und der ländlichen Räume. Im Fokus des Workshops stand insbesondere die mögliche Umsetzung sozial nachhaltiger Projekte im ELER im Rahmen eines partizipativen Bottom-up Ansatzes.
Ermöglicht wird dies mit dem Förderansatz LEADER (Liaison Entre Actions de Développement de l’Économie Rurale). LEADER soll auf Basis von Bürgerbeteiligung und partnerschaftlicher Zusammenarbeit einen Beitrag zu einer selbstbestimmten zukunftsfähigen Entwicklung in den ländlichen Regionen leisten. Es wurde weiterhin über die Realisierung eines transnationalen Ansatzes in LEADER und die Ausdeutung des Begriffes „Innovation“ in Förderrichtlinien und Antragspraxis diskutiert.
Am Beispiel des Förderprogrammes „Pfeil 2014-2020 gezielt ins Land“ zur Förderung der Länder Niedersachsen und Bremen 2014-2020 wurden Förderprioritäten und Herausforderungen des ELER ab 2014 dargestellt.

Präsentation
Workshop 11: „Soziale Inklusion – europäische Förderung und Zusammenarbeit mit der Kommune“
Cordula Simon (Stadt Berlin, Europabeauftragte, Abteilung Bildung, Schule und Sport Berlin-Neukölln)

Im Workshop wurden die ersten Erfahrungen in Neukölln seit Beginn der neuen Förderperiode 2014-2020 präsentiert. Es wurde betont, dass Beschäftigung, Bildung und Bekämpfung der Armut zu den Zielen von Europa 2020 gehören und die kommunale Perspektive zur Durchführung dieser Ziele fortwährend aktuell ist. Die Kommunen setzen insgesamt weniger selbst Projekte durch, sondern leisten wertvolle Koordinierungsarbeit. Die Position der Europabeauftragten ist in dieser Arbeit eine wichtige Schnittstelle zwischen AkteurInnen der Zivilgesellschaft und der kommunalen Wirtschaft zu europäischen Strategien und den europäischen Förderinstrumenten.
In Berlin Neukölln werden viele Mittel für die Integration beziehungsweise soziale Inklusion ausgegeben. Insbesondere werden Projekte, die die Aktivierung von Jugendlichen fördern, durchgeführt. Während der Antragsphase ist eine enge Kooperation zwischen Kommunen und Job-Center zu beobachten. Am Beispiel des Bezirklichen Bündnisses für Wirtschaft und Arbeit (BBWA) in Berlin Neukölln wurde erläutert, wie langfristig etablierte Verantwortungsgemeinschaften in der Antragsphase unterstützen können.

Workshop 12: „Promising Project Proposals with the Logical Framework Analysis (LFA)”
Erik Kijne (PCM Group Brussels, Project Coaches & Moderators)

Fokus des Workshops war ein wichtiger Ansatz in der EU-Projektentwicklung: Die Logical Framework Analyse (auch Logical Framework Approach/LogFrame). Die Methodik wurde in einem interaktiven Workshop vorgestellt. Die TeilnehmerInnen wurden aufgefordert, ihre eigenen Ideen und Vorgangsweisen auszutauschen.
Der kurze Blick auf ein Entwicklungsprojekt in Indonesien half den TeilnehmerInnen den gedanklichen Ansatz hinter der Logik des LogFrames zu verstehen. Folgende Fragen sollten sich ProjektmanagerInnen stellen: Wie analysiert man eine Problemlage? Wo treten konkrete Probleme auf? Was sind Lösungsmöglichkeiten? Welche Zielgruppe soll erreicht werden?
Die Stärken der Logical Framework Analysis liegen u.a. in der strukturierten Kommunikation der Projektbeteiligten, einem effektiv unterstützten Entscheidungsprozess, der erleichterten Spezifizierung erreichbarer und messbarer Ziele und in einer guten Vorbereitung für Monitoring und Evaluation von Projekten.

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