Vom 30. Oktober bis 5. November 2011 fand das erste Projekt mit Beteiligung der EU-Fundraising Association in der Bildungs- und Begegnungsstätte Rosemarie Reichwein in Berlin statt. Unter dem Titel „LEBENSDESIGN 50+. Aktives, mobiles & verantwortungsbewusstes Altern in und mit Europa“ begegneten sich 17 Teilnehmende zwischen 50 und 75 Jahren aus ganz Europa mit unterschiedlichen Bildungs- und Berufshintergründen. Das Projekt im Rahmen des EU-Programms GRUNDTVIG für Lebenslanges Lernen wurde von unserem Bildungspartner emcra – Europa aktiv nutzen erfolgreich beantragt. Das Projektmanagement haben emcra und die EU-Fundraising Association gemeinschaftlich übernommen.
Der Workshop richtete sich an Menschen über 50, die Interesse an einem mobilen und sinnerfüllten Leben im Alter haben und ihren Reichtum an Lebenserfahrung teilen möchten. Das Ziel war, ältere erwachsene Lernende in Europa miteinander in Kontakt zu bringen und gemeinsam über aktives Altern in Europa und den Dialog zwischen den Generationen zu reflektieren. Angesichts des fortschreitenden demografischen Wandels, knapper werdender Rentenkassen und einer insgesamt höheren Lebensarbeitszeit ist dies eines der großen Zukunftsthemen in Europa.
Die Teilnehmenden erörterten in einem transnationalen Kontext die Möglichkeiten eines sinnerfüllten Alterns und die Frage, auf welche Weise ältere Menschen ihr Wissen und ihre Erfahrungen in die Gesellschaft einbringen können. In diesem Zusammenhang erhielten die Teilnehmenden wichtige Informationen zur Mobilität innerhalb Europas und über Möglichkeiten der Förderung, zum Beispiel im Rahmen der Aktion „Grundtvig-Freiwilligenprojekte 50+“. Außerdem wurden verschiedene good practice – Projektbeispiele vorgestellt: die EU-Lernpartnerschaft „Europas Frauen – Mitten im Leben“, das Projekt „Bürgerengagement für Lebensqualität im Alter (BELA)“ aus Deutschland, das finnische Projekt „Freundesdienste“, das Projekt „Gemischte Netze in Belgien“, das österreichische Projekt “sALTo – Gut und selbstbestimmt älter werden im Stadtteil”, das britische Projekt „Women welcome women worldwide“ und das Projekt „Kulturelles Engagement im Herbst des Lebens“.
Einen weiteren Bestandteil des einwöchigen Workshops bildete die Auseinandersetzung der Teilnehmenden mit ihren individuellen Lebensgeschichten und ihren Berührungspunkten zu historischen Ereignissen im Zeitverlauf. Gemeinsam erkundete die Gruppe historische Orte in Berlin, darunter die Relikte der Berliner Mauer, deren Fall 1989 von zentraler Bedeutung für das Zusammenwachsen Europas und die Herausbildung einer gemeinsamen europäischen Identität war.
Der Austausch zwischen den Teilnehmenden über ihre verschiedenen Lebensentwürfe sollte den Blick für das uns Wichtige und Wertvolle im Leben schärfen und Neugierde auf Neues wecken. Am Ende waren die Teilnehmenden ermutigt, auch über den Workshop hinaus innerhalb Europas mobil zu sein und die entstandenen Kontakte auch nach Beendigung des Workshops weiter zu pflegen. Damit haben emcra und die EU-Fundraising Association bereits in diesem Jahr einen wertvollen Beitrag zu dem Europäischen Jahr 2012 „Aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen“ geleistet.