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Netzwerktreffen am 29. Oktober 2010

Am Freitag, den 29. Oktober war es endlich so weit: Das erste Netzwerktreffen der EU-Fundraising Association hat stattgefunden!

45 an europäischen Projekten und europäischer Förderung Interessierte haben sich in Berlin getroffen, um praktische Erfahrungen rund um das Thema EU-Fundraising auszutauschen. Das vielfältige Programm begann mit einem Impulsvortrag von Heike Kraack-Tichy (1. Vorsitzende der EU-Fundraising Association e.V.) zum Thema EU-Fundraising als Beruf. Der Vortrag verschaffte den Teilnehmenden einen Überblick über die Entwicklung des Berufsfeldes EU-Fundraising und zeigte anhand einer aktuellen Arbeitsmarktstudie, dass EU-Fundraising eine gefragte Qualifikation ist.

Anschließend gab es eine Diskussion unter Praktikern. Auf dem Podium geladen waren Vertreter aus den Bereichen Non-Profit (Georg Pirker – Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten), Öffentlicher Sektor (Mareike Göhler-Robus – Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie) und Privatwirtschaft (Dr. Renate Eras – European Project Management). Moderiert wurde die Diskussion von Birgit Thierer (2. Vorsitzende der EU-Fundraising Association e.V.). Hierdurch gewannen die Teilnehmenden einen guten Einblick in die verschiedenen Tätigkeitsfelder von EU-Fundraisern.

Im Rahmen des Vortrages von Maja Denisow und Renata Kavelj (emcra – Europa aktiv nutzen) Neues aus dem EU-Förderdschungel erfuhren die Teilnehmenden von derzeitigen Ausschreibungen in den Programmen Lebenslanges Lernen, Europa für Bürgerinnen und Bürger und Xenos sowie von Themen und Terminen der aktuellen Konsultationsprozesse über die EU-Programme der nächsten Generation. Darüber hinaus berichteten die Referentinnen über neue Trends im europäischen Förderdschungel und aktuelle Diskussionen in der europäischen Politik.

Nach einer Mittagspause, die Raum zum besseren Kennenlernen und zum persönlichen Austausch bot, wurden drei Workshops von Experten zum Thema EU-Fundraising angeboten.

Im Workshop „Ko-Finanzierung in ESF-Projekten – das Ziel: 100 Prozent“ ging Axel de la Sauce (Dipl.-Volkswirt und Unternehmensberater) darauf ein, wie eine nahezu hundertprozentige Förderung von ESF-Projekten durch eine geschickte Finanz- und Projektplanung erreicht werden kann. Nach einem Kurzüberblick über den Europäischen Sozialfonds wurden Besonderheiten der Ko-Finanzierung in ESF-Projekten anhand eines Finanzplans von einem Xenos-Projekt erläutert. Zurückgreifend auf seine langjährige ESF-Praxiserfahrung erklärte Axel de la Sauce, wie beispielsweise Teilnehmereinkommen, Raumkosten und ehrenamtlich geleistete Tätigkeiten für die Ko-Finanzierung von ESF-Projekten herangezogen werden können.

Mit dem Thema „Organisationen aufbauen mit europäischen Fördergeldern – von Null auf Hundert“ traf Lisa von Lüzelburg (1. Vorsitzende von Parea – Dein Projekt e.V.) das Interesse vieler Teilnehmenden. Sie berichtete davon wie Organisationen mit kleinen Schritten groß werden können und gab dazu konkrete Tipps zur EU- und Stiftungsförderung. Darüber hinaus berichtete sie aus der Praxis, wie europäische Projekte als Türöffner für kleine Vereine wirken können. Für Parea – Dein Projekt e.V. war es das Europäische Mottojahr 2010 gegen Armut und soziale Ausgrenzung, das dem Verein Ansehen brachte und Kontakte u.a. zur Stadt München und zum Land Bayern verschaffte. Im Rahmen des Workshops diskutierten die Teilnehmenden auch die Notwendigkeit der Anerkennung von ehrenamtlichen Leistungen als geldwerte Leistungen in europäischen Projekten. Eine interessierte Gruppe brachte dieses Thema darauffolgend als ihr Anliegen in die Projektwerkstatt ein.

Anne Stalfort (Humanity in Action e.V.) diskutierte mit den Teilnehmenden des Workshops „Organisationsanalyse zur Institutional Readiness – Theorie trifft auf Praxis“ über institutionelle Defizite und wie zum Beispiel fehlende Projekterfahrung, mangelhafte Englisch- und Finanzverwaltungskenntnisse und geringe Eigenmittel, insbesondere bei kleinen Organisationen, in der Praxis ausgeglichen werden können. Neben der Möglichkeit, sich als Organisation gezielt Projekte im Bereich von Förderprogrammen auszusuchen, die bspw. kein internationales Partnerkonsortium zur Förderungsbedingung machen oder eine vergleichsweise einfache Abrechnung ermöglichen, tauschten sich die Teilnehmende über weitere Optionen und mögliche Behebungen der institutionellen Defizite aus. Vorschläge der Teilnehmenden reichten vom Einsatz von Übersetzern über Stiftungskredite bis hin zu Tipps, wie Eigenmittel am besten aufgebaut bzw. eingebracht werden können.

Eine weitere Möglichkeit zum fachlichen Austausch bot die abschließende europäische Projektwerkstatt, in deren Rahmen die Teilnehmenden sich über Praxiserfahrungen in der europäischen Projektarbeit und bei der Antragstellung austauschten und sich gegenseitig konkrete Tipps und Unterstützung für die tägliche Arbeit als EU-Fundraiser anboten. Die behandelten Themen reichten von konkreten Projektvorhaben über die Fragen wie transnationale Projektarbeit durch virtuelle Kommunikations-Tools verbessert werden kann sowie wie viel Vertrauen Projektpartner in Kooperationen aufbringen müssen bis hin zu den Erfahrungen der Teilnehmenden bei der Existenzgründung als EU-Fundraiser.

Das erste Treffen der EU-Fundraising Association hat somit erfolgreich dazu beigetragen, EU-Fundraiserinnen und EU-Fundraiser untereinander besser zu vernetzen und deren Austausch zu fördern.

Eindrücke vom Netzwerktreffen haben wir hier für Sie zusammengestellt (zum Vergrößern auf das Bild klicken):


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